Unter experimentierfreudigen Leipzigern längst eine feste Adresse, kocht das Restaurant FELA an der Karl-Liebknecht-Straße Ecke Hardenbergstraße für neugierige Gaumen, was ihnen schmeckt … auch wenn sie Vieles so noch nie probiert haben.
Inhaber Oliver Kröck und sein Team denken sich beinahe wöchentlich neue Geschmacksreisen aus. Aktuell auf der Karte stehen u.a. Daal mit Iberico-Schweinefilet, Spargelcurry thailändischer Art, Gurken-Mohn-Salat mit Koriander und Radieschen, oder – wer sagt’s denn – ein klassisches Würzfleisch. Aber das wird in ein paar Wochen schon wieder ganz anders sein.
Im urbanen, aber angenehm unaufgeregten Ambiente seines Restaurants erzählt uns der Chef, wie es zum FELA kam, und verrät exklusiv sein persönliches Long Horn Rezept: den GINGER GIN.
Hallo Olli, wie bist du zum Restaurantbesitzer geworden?
Ich hab klassisch in der Gastronomie gelernt, in einem Hotel. Dann zwei Jahre in der Schweiz gearbeitet, nochmal die Hotelfachschule besucht und dann den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Ich hatte schon lange das Gefühl, dass ich mich als Gastronom sehe und ein eigenes Restaurant eröffnen möchte, wo ich meine Ideen umsetzen kann.
Was bedeutet FELA?
FELA ist der Vorname des afrikanischen Afrobeat-Musikers Fela Kuti aus den sechziger, siebziger Jahren. Der Name hat mir gefallen.
Wie würdest du dein Restaurant beschreiben?
FELA ist ein Ort, an dem viele Leute willkommen sind. Wir pflegen eine gute bis sehr gute saisonale Küche, mit der wir Überraschungseffekte und Geschmackserlebnisse schaffen wollen, wo sich die Gäste einfach gut aufgehoben fühlen und sich auch in unsere Hände legen können und durch den Abend geführt werden.
Unsere Gerichte verbinden viele internationale Einflüsse: asiatisch, französisch, italienisch bis hin zu afrikanisch und arabisch. Wir kochen keine alltägliche Sachen, die jeder auch selber machen kann, sondern wollen inspirieren.
Bock auf gutes Essen und guten Gin
Wer sind deine Gäste?
Jung bis alt, alles vertreten. Es sind Leute, die einfach Bock haben auf gutes Essen und natürlich auch in der Lage sind, das Geld dafür zu bezahlen. Sie wollen eine Geschmacksreise erleben und Spaß haben. Da ist es auch kein Nachteil, dass wir ziemlich weit hinten an der KarLi sind, denn zu uns kommen die Leute zielgerichtet. Aller 14 Tage finden sie etwas Neues auf der Karte, und nach anderthalb bis zwei Monaten ist die Karte eine völlig andere. Das ist FELA.
Welche Rolle spielt die Bar?
Eine ebenso große wie die Küche. Es nützt nichts, eine gute Küche zu haben ohne gute Getränke, guten Service, angenehme Atmosphäre. Viele kleine Details entscheiden. Wir haben viele regionale Weine, hausgemachte Getränke … und ein Schwerpunkt liegt auf Gin! Wir bieten 20 Gins und 4 Tonics an.
Wie berätst du deine Gäste beim Thema Gin?
Ich frage, ob es ein herber Gin sein soll oder ein leichter, ob er florale Noten haben soll, ob er fruchtig schmecken soll, ob er sehr wacholdrig sein soll oder eher nicht … Dementsprechend gebe ich dann eine Empfehlung aus.
Wenn gemixt werden soll, schaue ich natürlich, welches Tonic am besten passt. Und ob es günstig ist, den Drink mit einem Thymianzweig zu versehen oder mit Grapefruit, Zitrone, mit Zesten von Zitrusfrüchten …
Wie würdest du den Long Horn einordnen?
Als nicht allzu kräftigen Gin, aber auch nicht allzu sanft. Im Mittelfeld würde ich ihn geschmacklich anordnen. Wichtig ist mir auch der regionale Bezug. Ich finde es super, Gin aus Leipzig anzubieten. Schließlich bin ich auch hier geboren!
Frisch, fruchtig, Long Horn – der „Ginger Gin“
Du hast dir für uns ein Rezept überlegt; den „Ginger Gin“. Verrätst du uns die Zutaten?
- Na klar!
- 5 cl Long Horn
- 3 cl Zitronensaft
- 2 cl Ingwersirup
- 3 cl Birnensaft
- frischer Ingwer, in kleine Streifen geschnitten
Alles mit Eis shaken und dann mit Soda aufgießen. Zur Deko eignen sich Grapefruit-Zesten, Zitronengras oder frische Minze. Prost!
Das FELA gibt es seit 10 Jahren. Es hat 55 Plätze innen plus 30 Plätze auf dem Freisitz und zeichnet sich durch kreative Fusion-Küche mit eigenen Ideen von Olli und seinen Köchen aus. An den meisten Abenden trifft man Olli persönlich an und kann bei ihm u.a. den Ginger Gin ordern. Besonders beliebt ist der Sonntagsbrunch im FELA. Hier sind die Plätze meist wochenlang im Voraus ausgebucht.
Das FELA erreicht man mit der Tram 10 oder 11. Entweder an der Haltestelle Kurt-Eisner-Straße oder HTWK aussteigen und noch ein paar Meter die KarLi entlang laufen.
Übrigens: Seit 3 Jahren betreibt Olli am Zwenkauer See auch das Restaurant „Tara am Kap“ – natürlich mit Seeblick.
Photo Credits: Sven Rohloff – Swonson